Energiegespräch blickt auf Klimakonferenz zurück
Noch nie so viele Schritte vorwärts erlebt
Das zähe Ringen um den Schutz des Klimas hat Prof. Markus Große Ophoff mittlerweile zum sechsten Mal mitgemacht. Aber noch nie habe er so viele, wenn auch kleine Schritte vorwärts auf einer Weltklimakonferenz erlebt wie im vergangenen Jahr in Dubai. Das berichtete er beim jüngsten Saerbecker Energiegespräch, dass der Förderverein Klimakommune in Kooperation mit der Jungen Gemeinschaft und dem Energiestammtisch Arnsberg per Zoom-Konferenz anbot.
Die Globale Bestandsaufnahme als fester Bestandteil auch der 28. Klimakonferenz in Dubai habe gezeigt, dass die bisherigen Maßnahmen längst nicht ausreichen werden, um das 1,5°-Ziel zu halten, so der Leiter des Zentrums für Umweltkommunikation bei der Deutschen Stiftung Umwelt (DBU) in Osnabrück. Seitdem habe sich die Lage in den vergangenen Monaten noch dramatisch verschärft, so Große Ophoff. Beunruhigend seien vor allem die außergewöhnlich um mehrere Grad angestiegene Wassertemperatur der Weltmeere. Noch gebe es keine Erklärung dafür, aber „das deutet auf grundlegende Veränderungen hin.“
Alle Staaten hätten sich zu nationalen Klimaschutzbeiträgen verpflichtet, Deutschland konkret dazu, bis 2045 klimaneutral zu werden. Wobei alle fünf Jahre ehrgeizigere Ziele angestrebt würden. Auch wenn die Zwischenziele tatsächlich nicht erreicht seien und erkennbar nicht ausreichten, zog Große Ophoff ein insgesamt positives Fazit der jüngsten Klimakonferenz. Erstmals überhaupt sei ein Ausstieg aus den fossilen Energie formuliert worden - „wenn auch noch schwach.“
Ebenso sei beschlossen worden, den Kohleausstieg zu beschleunigen sowie die Anstrengungen beim Ausbau Erneuerbarer Energien und Steigerung der Ernergieeffizienz zu verdoppeln. Der Methanausstoß solle um 30 Prozent reduziert werden. Als Erfolg sei weiterhin zu werten, dass sich erstmals die Schwellenländer beteiligen wollen. Auch wenn das alles noch zu wenig sei, „gäbe es ohne diese kleinen Schritte keine Hoffnung, das Ziel zu erreichen“, machte Große Ophoff Mut.
Die Saerbecker Energiegespräche werden jedenfalls weitere Schritte gehen. Dr. Judith-Stander-Dulisch kündigte drei weitere Veranstaltungen an: Am 10. April wird es um 19 Uhr um das Thema Dämmstoffe gehen, am 15. Mai führt eine Radtour zur Biowärme Greven und am 4. Juni wird die Maximilian-Kolbe-Schule die Ergebnisse ihres Projektkurses zu Energiewende und Nachhaltigkeit unter dem Titel „Schule trifft Klimakommune“ vorstellen. Mehr Informationen und Anmeldemöglichkeiten sind auf der Seite www.klimakommune-saerbeck.de zu finden.