Die proaktive Rolle der Gemeinde
Der Gemeinderat in Saerbeck hat das Ziel sowie die Maßnahmenplanung der Klimakommune bereits von Beginn an mit einstimmigem Beschluss bestätigt. Die Gemeinde hat den Transformationsprozess proaktiv gestaltet. Dazu zählte die aktive Einbindung der Bevölkerung (Bürger:innen sind die Investoren), eigene Projekte als Vorbildprojekte (z. B. Gläserne Heizzentrale) und insbesondere die Umnutzung des Bioenergieparks. Das macht sich an folgenden Punkten deutlich:
- Die Gemeinde hat das Munitionsdepot von der Bundeswehr erworben (Kaufpreis etwas mehr als 1 Mio €) und behalten und nicht an Dritte/Projektentwickler weiterveräußert.
- Die Gemeinde hat die Fläche mit eigenen Personalressourcen des Rathauses aufbereitet und umgenutzt (Planungsrecht bis zum immissionsschutzrechtlichen Genehmigungsverfahren der Windenergieanlage durch das Bauamt).
- Die Vergabe der einzelnen Nutzungen an Investoren erfolgte durch den Gemeinderat.
- Die laufende Verwaltung des Bioenergieparks erfolgt durch eine Eigengesellschaft der Gemeinde: Saerbecker Grundstücksentwicklungs- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft (SGW).
So konnten die Zielsetzungen der lokalen Wertschöpfung, der finanziellen Teilhabe der Bevölkerung, der aktiven Einbindung möglichst vieler örtlicher Akteure (Bürger, Landwirte, Unternehmen) sowie des Kreises (Kompostwerk) zu einem Win-Win-Modell für kommunalen Klimaschutz werden.
Ein weiteres ausgesprochen bedeutsames Ergebnis dieses (pro) aktiven Handelns der Gemeinde waren zusätzliche Einnahmen aus Steuern, Pachtbeiträgen, Ertragsbeteiligungen und dem Betrieb eines eigenen Windrades. Das sind Mehreinnahmen, die stabil und wachsend jedes Jahr zu zusätzlichen Einnahmen für die Gemeinde werden. Das stabilisiert den kommunalen Haushalt und gibt Raum für die Reinvestition dieser Gelder in die kommunale Daseinsvorsorge, sei es in Bildung, Kultur, Infrastrukturausstattung oder auch in mehr Maßnahmen zum lokalen Klimaschutz: