Eröffnung des Bodenlernstandortes im Bioenergiepark
Jeder von uns läuft auf ihm herum. Er ist immer präsent – auch wenn sich wenige Gedanken um ihn machen. Aus Sicht des Kreises Steinfurt wohl ein paar zu wenige Menschen. Die Rede ist vom zweitgrößten CO-Speicher der Welt: dem Boden.
Ihren Anfang nahm die Reihe der Bodenlernstandorte in Lienen-Kattenvenne. Von Hopsten und Recke über Greven, Ochtrup und Steinfurt bis nach Rheine führte der Weg nun in die offizielle NRW-Klimakommune.
Dort angekommen wird er in Zukunft als außerschulischer Lernstandort für Schüler stehen, kann begleitend in den Unterricht eingebaut werden. Gestern machten bereits die Sechstklässler der Maximilian-Kolbe-Gesamtschule den Anfang und ließen sich den meist sauren Saerbecker Boden anhand einer Abbruchkante von Frank Witte, Diplom-Ingenieur der Bodenwissenschaften, näherbringen.
Mit einer Tafel informiert der neue Standort auch über die Geschichte des Saerbecker Bodens. Zusammengestellt wurden die Informationen vom Heimatverein. Das ist noch nicht alles: Der neue Standort inmitten des Energieparks hat auch Platz für einen Bodenkoffer der Fachhochschule Osnabrück. Er ist der vierte im Kreis Steinfurt. In ihm steckt eine ganze Menge: Lehrmaterial oder verschiedene Böden zum Anfassen. Dezernent Franz Niederau: „Bis zur Mittelstufe ist da für jeden etwas dabei.“
Niederau sprach ein Pro-blem an, das auch im Kreis Steinfurt präsent ist: „Der Boden wird stark in Anspruch genommen. Alleine bei uns im Kreis versiegeln wir jeden Tag eine fußballfeldgroße Fläche.“ Und weiter: „Boden ist endlich. Das macht nachdenklich.“
Um mehr über verschiedene Bodentypen und die zahlreichen Lebewesen in ihm zu erfahren, gibt es nun diesen Standort. Michael Heuer vom Umwelt- und Planungsamt des Kreises: „Über den Boden wird zu selten informiert: Mehr Information bedeuten besseren Schutz.“ Daher biete sich der Bioenergiepark als solcher besonders gut an, so der Fachmann.
Bürgermeister Wilfried Roos, der den neuen Standort „eine gute Möglichkeit außerhalb der Schule“ nannte, erinnerte: „Saerbeck war immer schon davon betroffen, dass wir auf Sand im meist sauren Boden bauen und wirtschaften müssen.“ Wie genau dieser aussieht, kann im Energiepark nachgeschaut werden.