SAERBECKER ENERGIEWELTEN: Für die Alles-richtig-gemacht-Momente
Der Moment, wo es „Klick“ macht. Wenn Kinder begreifen, dass Regenwürmer nicht eklig sind, sondern fleißig im Untergrund arbeiten und dafür sorgen, dass es im Garten grünt und blüht. Oder mit dem Solarkocher herausfinden, welche Kraft die Sonne hat. Oder einfach das Staunen in der Natur entdecken: „Eine Kollegin hat mir mal von einer Nachtwanderung erzählt. Da waren Kinder dabei, die kannten Sterne nur von der Playstation. Die haben zum ersten Mal in ihrem Leben den Sternenhimmel gesehen.“
Das sind die Alles-richtig-gemacht-Momente. Wenn aus pädagogischen Konzepten Erfolgserlebnisse werden – für die, die als Schülerinnen und Schüler im außerschulischen Lernstandort (ASL) Saerbecker Energiewelten lernen und experimentieren. Und für Manuel Schröder, der diese Momente möglich macht. Schröder ist seit Anfang 2020 als pädagogischer Mitarbeiter Teil des ASL-Teams und, wie er sagt, dort das sprichwörtliche Mädchen für alles: Lernmodule vorbereiten, mit den Schulklassen praktisch arbeiten („da unterscheide ich mich nicht von unseren Lehrerinnen und Lehrern“) und sie durch den Bioenergiepark führen, die Digitalisierung umsetzen. Als Erlebnis- und Umweltpädagoge, der Klassenfahrten begleitet hat, und ehrenamtlicher Übungsleiter im Sportverein weiß Schröder, wie Kinder ticken. Das naturwissenschaftliche Rüstzeug hat er sich im Chemiestudium geholt, das pädagogische im Studium der Erziehungswissenschaft. Die wirkliche Welt, abseits der Universität, kennt er übrigens auch: Vor dem Studium stand die Ausbildung zum KFZ-Mechatroniker.
Und nun kommt der nächste Baustein hinzu: Manuel Schröder absolviert gerade die Weiterbildung zum zertifizierten Waldpädagogen. Sechs Module beim Landesbetrieb Wald und Holz NRW in Arnsberg. Ökosysteme kennenlernen, Arten bestimmen (natürlich mit dem deutschen und dem lateinischen Namen), viel Theorie, ein Praktikum, am Ende eine theoretische und eine praktische Prüfung – ein anspruchsvolles Programm. Vom Gefühl her ist er ein Naturmensch: „Ich war schon als Kind gerne draußen.“ Nun kommt zum Gefühl die solide Wissensbasis hinzu. „Das ist für mich eine Riesenchance, meinen Horizont zu erweitern.“ Das Zertifikat des Landesbetriebes Wald und Holz NRW und der Natur- und Umweltschutz-Akademie NRW (NUA) ist so etwas wie ein Gütesiegel, denn Waldpädagoge allein ist kein geschützter Begriff. Das Zertifikat aber sehr wohl.
Die Weiterbildung ist kein Selbstzweck. Nach bestandener Prüfung im Herbst wird der Weg in die Wildnis im BNE-zertifizierten außerschulischen Lernstandort Teil seines Aufgabenheftes. Führungen und Bildungsmodule über den Weg in die Wildnis dürfen nur mit entsprechender Qualifikation angeboten werden. „Ich kann dann unseren Kollegen Frank Bacher unterstützen und darauf freue ich mich schon.“ Der Pfad, der durch Wald, Grasland und an Tümpel im Norden des Bioenergieparks führt, soll die Augen öffnen für Zusammenhänge und Wechselwirkungen in der Natur. „Das ist für viele Kinder heute leider ein vergessener Raum. Den wollen wir öffnen.“ Für weitere Momente, wo es „Klick“ macht.