Seniorenrundfahrt zu H2 und CH4
Infotour zu zwei Hotspots der Dorfentwicklung mit dem Bürgermeister-Trio, Kaffee inklusive
Ein Crashkurs in Sachen Saerbeck, wo steht das Dorf, in welche Richtung geht’s, wo sind die Hotspots: So könnte man die alljährliche Seniorenfahrt beschreiben. Das passte wieder einmal, als sich jetzt zwei Busse auf den Weg machten zur Rundtour an bekannte und (noch) weniger bekannte Stellen im Ort.
Rund 80 Menschen aus der Alters-Zielgruppe stiegen am Kirmesplatz erwartungsvoll ein. Mit an Bord und verantwortlich für die Informationen aus erster Hand: Bürgermeister Dr. Tobias Lehberg, seine Stellvertreter Felix Wannigmann und Monika Schmidt und von der Gemeindeverwaltung Lea Cordes und Lenka Osterbrink. Die Busse fuhren die Touren in Gegenrichtung, so dass sich an den Zielorten die Mitfahrenden nicht auf den Füßen standen.
Ein Ziel war das neu angesiedelte Wasserstoff-Unternehmen Enapter, dass seine Werkstore an der Straße mit dem passenden Namen „Energiewende“ öffnete. Hier erklärte Matthias Lampke, was Enapter eigentlich macht, wie die Arbeitsabläufe sind und für was der Wasserstoff aus den AEM-Elektrolyseuren gut ist. Zum Beispiel kann man mit einem Kilogramm Wasserstoff (chemisch kurz H2) etwa 100 Kilometer mit Auto fahren. Er erklärte auch, dass die von Enapter entwickelten Verfahren jung und innovativ sind. Während der Markt in Deutschland noch eher am Anfang stünde, werde in den Niederlanden Wasserstoff schon viel mehr genutzt.
Nächster Halt: Bioenergiepark
Nächste Station: Bioenergiepark. Hier ging es gleich weiter mit Enapter und Wasserstoff, denn nicht weit von der Zufahrt steht der „Multicore“ des Unternehmens. Er sieht ein wenig aus wie ein Frachtcontainer, ist aber voll mit Hightech, nämlich zusammengeschalteten Elektrolyseuren, die in der Megawatt-Klasse spielen. Hier wird geforscht und getestet. Wer mochte, konnte einen Blick hineinwerfen und sich die Zukunftstechnologie von Nahem ansehen.
100 Meter weiter zeigte Niklas Olbertz die Räume der Fachhochschule (FH) Münster im Bioenergiepark. Er ist im Forschungsteam von Prof. Wetter. Olbertz erklärte, dass der Standort am FH-Campus in Steinfurt zu klein geworden war. Mehr Platz habe man im Bioenergiepark gefunden. Mit den Räumen dort sei man sehr zufrieden, weil man inmitten des Parks sehr praxisnah forschen kann. Zum Beispiel, ob man Karottenabfälle zum Energie erzeugen nutzen kann.
In den Räumen der FH Münster wird neben vielen anderen Themen hauptsächlich die Erzeugung von Biogas (chemisch kurz CH4) erforscht. Ein weiteres Projekt hieß „Enerprax“ und untersuchte, wie Energie möglichst effizient und sinnvoll für das Netz gespeichert und gesteuert werden kann. Da saß die FH im Bioenergiepark mit Windrädern, Photovoltaik und Biogasanlage sozusagen an der Quelle.
De Teilnehmer der Seniorenfahrt freuten sich über die vielen Informationen an den beiden Zielorten und auch unterwegs, zeigten sich sehr interessiert und nutzten ausgiebig die Gelegenheit, Fragen zu stellen.
Die Seniorenfahrt endete im Gasthaus Ruhmöller gesellig mit Kaffee und Kuchen. Dort trafen beide Busse wieder zusammen. Mitfahrerinnen und Mitfahrer tauschten sich gleich rege aus. Man lobte die gelungene, sehr unterhaltsame und interessante Tour. Einige kündigten bereits an, im nächsten Jahr wieder dabeisein zu wollen. Und, ach ja: Zum Ausgangspunkt zurückgefahren wurden die 80 Seniorinnen und Senioren natürlich auch.