Kilometerrekord im Sattel fürs Klima
Stadtradeln: Saerbecker kommen anderthalb Mal um den Globus
Stadtradeln lohnt sich – nicht nur für Umwelt und Klima. Das lässt sich in den Blogeinträgen des Saerbecker Stadtradel-Stars Heike Stübbe nachlesen.
Sie ist eine von 199 Radelnde in 18 Teams, die es für die Klimakommune Saerbeck in drei Aktionswochen auf die Rekordstrecke von 56.633 Kilometer brachten Das ist etwa ein Siebtel der Strecke von der Erde zum Mond oder fast anderthalb Mal den Äquator entlang. Im Vorjahr waren es 146 Menschen im Sattel mit zusammen 42.492 Kilometern. Neun Tonnen CO2 wurden durch die umweltfreundliche Mobilität im Vergleich zum Auto vermieden, zwei mehr als 2023.
Die größte Gruppe stellte die Kirchengemeinde St. Georg mit 42 Menschen, die in die Pedale traten und auf 15.275 Kilometer kamen – Platz eins im Dorf bei der Strecke. Da fehlen nur noch 450 Kilometer Luftlinie bis zum südaustralischen Adelaide.
Die Radlerinnen und Radler aus Saerbeck protokollierten ihren Strecken in der App oder auf der Internetseite der Aktion Stadtradeln. Das Team EnviTec Biogas brachte es mit 19 Leuten auf 7998 Kilometer und Platz zwei in Saerbeck. „Greilings & Anhang“ schafften 5167 Kilometer, sind aber mit im Schnitt 517 Kilometern für jedes der zehn Teammitglieder in der Pro-Kopf-Wertung Spitze. Dicht beieinander liegen die Maximilian-Kolbe-Gesamtschule (4458 Kilometer, Platz vier) und die „Rathausstrampler“ (4437 Kilometer, Platz fünf) mit jeweils 20 Radelnden.
Wenn man sich im Kreis Steinfurt umsieht, liegt Saerbeck bei der Gesamtstrecke im Vergleich aller Kommunen auf Platz 16 von 23. Geht es um die Kilometer pro Einwohner (7,97), wird daraus Platz zehn im Kreisvergleich. Damit liegt die Klimakommune im Mittelfeld des Kreises. Davon unabhängig sendet Saerbeck wie alle anderen Teilnehmerkommunen mit dem Stadtradeln ein starkes Signal für klimaschonende Mobilität – in diesem Jahr besonders kräftig mit neuem Streckenrekord im Dorf.
Stadtradel-Star in seiner Kommune kann man werden, wenn man für die drei Aktionswochen vollständig auf das Auto verzichtet und komplett auf das Fahrrad umsteigt. Das hat in Saerbeck Heike Stübbe gemacht, wie schon im Jahr zuvor. 1885 Kilometer saß sie im Sattel – und ihr Rad hat keinen Motor.
In ihrem Blog beschreibt sie, wie sie in der ersten Woche „nur Kilometer machen“ wollte und stellt dazu mit einem Augenzwinkern ein Foto, das ihr Frühstück auf einer Pausenbank am Nassen Dreieck zeigt. Um den Zustand des Radwegenetzes geht es ihr, wenn sie festhält, dass die Strecke Dörenthe-Hörstel am Dortmund-Ems-Kanal zwar gut in Schuss ist, aber ab Abzweig Mittellandkanal stark nachlässt und zum Kilometer-Sammeln kaum taugt.
Entschädigt dafür sah sich Heike Stübbe, als sie am Emsradweg nahe Hembergen eine neu angelegte Blühwiese mit Bank und Tisch entdeckte, für eine Pause mit Picknick im Grünen und schönem Blick auf die Emsauen. Auch zum Sachsenhof in Greven-Pentrup führte sie einer ihrer Touren, ebenso in die Rieselfelder. Obendrauf kam die Strecke, die sie als Zeitungszustellerin nachts zurücklegte. Heike Stübbes Fazit: „Ich hatte sehr meditative und ruhige drei Wochen auf dem Rad in der Natur.“
Darum geht es beim Stadtradeln
Stadtradeln ist ein Wettbewerb, bei dem es darum geht, 21 Tage lang möglichst viele Alltagswege klimafreundlich mit dem Fahrrad zurückzulegen. Dabei ist es egal, ob man bereits jeden Tag fährst oder bisher eher selten mit dem Rad unterwegs bist. Jeder Kilometer zählt – erst recht, wenn man ihn sonst mit dem Auto zurückgelegt hätte. Neben den Kilometern und dem Klimaschutz geht es ebenso darum, das Radwegenetz, die weitere Infrastruktur und deren Ausbau als Alternative zum Auto stärker zum Thema zu machen.
Alle Ergebnisse: www.stadtradeln.de